Schon die Nominierung für die Tour de Ski war für Marius Kastner ein Erfolg: Vor Weihnachten hatte ihm Teamchef Peter Schlickenrieder das Ticket für den Prestige-Wettbewerb der Skilangläufer in Aussicht gestellt. Das Vertrauen zahlte der 21-Jährige aus Neubau am Samstag zurück: Beim ersten Wettkampf der Wettbewerbsserie im italienischen Toblach erzielte Kastner im Sprint (Freistil) das beste deutsche Resultat.
Und nicht nur das: Mit seinem 17. Platz erreichte er sogar mehr, als er sich zuvor hatte träumen lassen. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Kastner am Donnerstag noch davon gesprochen, an einem guten Tag in die Top-30 kommen zu können. Nun ist es sogar der 17. Platz. In der Qualifikation lief es für den Fichtelgebirgler bereits hervorragend. Mit Platz 15 ließ er sogar den Teamsprint-Weltmeister Paal Golberg aus Norwegen hinter sich. Im Viertelfinale erreichte Kastner in seinem zweiten Weltcup-Auftritt den vierten Rang, was allerdings nicht für das Halbfinale reichen sollte. Zufrieden war er dennoch: „Es war saugeil. Ich wollte die Top-30 knacken, und dann wurde es gleich Top-15“, sagte Kastner bei Eurosport. Der Sieg ging an den Franzosen Lucas Chavanat.
Der heimlicher Gewinner war aber ein Oberfranke – mit Marius Kastner: „Es war einfach cool. Ich bin brutal stolz, dass wir zeigen konnten, dass im Sprint auch was geht bei den Herren. Das war geil.“ Damit bezieht er sich auf die Leistungen von Jan Stölben und Anian Sossau, die ebenfalls unter die besten 30 Starter kamen.
Wichtige Punkte
Für Kastner ist die Platzierung auch aus einem anderen Grund wichtig: Er erfüllt damit die internen Kriterien des Deutschen Ski-Verbands (DSV) für den Start bei der U23-WM im Februar in Planica.
Für Kastner ging es am Sonntag mit den 10 Kilometern (klassisch) weiter – und damit auf der längeren Distanz, die dem Oberfranken in dieser Saison noch nicht so gut liegt. Mit über zwei Minuten Rückstand auf Sieger Perttu Hyvarinen wurde er 61. Viel Zeit für eine Silvesterparty blieb dem Langlauf-Team danach aber nicht: Denn schon am Montagvormittag ging es in Toblach mit der Verfolgung (25 Kilometer/Freistil) weiter. Auch bei diesem Distanzrennen bewahrheitete sich Kastners Prognose, dass er „nichts Großes“ auf der Distanz erreichen werde. Der 21-Jährige wurde am Ende 56. von 79 Gewerteten – und damit immerhin ein Teilerfolg.